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Architektur in Düsseldorf

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Der Rheinturm

 

Der Rheinturm ist markantes Wahrzeichen der Düsseldorfer Rheinkulisse. Er steht am Rande der südlichen Innenstadt am Eingang des Medienhafens direkt neben dem nordrhein-westfälischen Landtag und dem Gebäude des Westdeutschen Rundfunks.

Der Rheinturm (Bauzeit 1979 - 1982, Architekt H. Deilmann) ist 240,5 Meter hoch und besitzt in 172,5 Metern Höhe ein Restaurant, das sich stündlich einmal um die eigene Achse dreht (aus technischen Gründen dreht sich die Plattform von 12 Uhr bis 17.30 Uhr in die eine Richtung und von 18.30 Uhr bis 1 Uhr nachts in die andere, die übrige Zeit steht das Restaurant auf der Stelle).

Darunter befinden sich ein Selbstbedienungsrestaurant sowie eine Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick über Düsseldorf hat: Medienhafen, Altstadt, Hofgarten, Königsallee und der Rhein mit seiner Brückenfamilie liegen zu Füßen des Rheinturms, bei schönem Wetter reicht die Sicht bis in das Bergische Land und nach Köln.

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Die größte Dezimaluhr der Welt

 

Weltweit einmalig ist die Funktion der leuchtenden Bullaugen des Rheinturms: 39 seiner 62 Bullaugen bilden, getrennt durch Flugsicherungsleuchten, in drei Höhenabschnitten über den 160 Meter langen Schaft des Turms eine Dezimaluhr.

Die von dem Düsseldorfer Gestalter Horst H. Baumann entwickelte Uhr wird durch Funkimpulse im Sekundentakt geschaltet. Das "deutsche Zeitnormal", das von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig als Grundlage aller Zeitangaben in Deutschland verbreitet wird, wird über einen bei Frankfurt stehenden Langwellensender sekündlich von einer Antenne des Rheinturms empfangen und über eine spezielle Schaltung an die Turmuhr weitergegeben.

Um die Uhr zu lesen, muss man die Gruppierungen im Schaft des Turmes genau unterscheiden. Die gelb leuchtenden Bullaugen dienen nur der Unterscheidung, allein die weiß leuchtenden geben die genaue Uhrzeit an. Dabei kommt auch den beiden roten Funkfeuern eine wichtige Rolle zu: sie liegen zwischen der Sekunden- und der Minutenzählung sowie Minuten- und Stundenzählung.

 

Aufbau und Funktion der beleuchteten Bulaugen

 

Bullauge            

Farbe             

Funktion

1 - 11

gelb

ohne Funktion

12 - 20

weiß

Einersekunden

21

gelb

Trennung Einer- und Zehnersekunden

22 - 26

weiß

Zehnersekunden

27 - 28

gelb

Trennung von Minutenzählung (unterstützt vom roten Funkfeuer)

29 - 37

weiß

Einerminuten

38

gelb

Trennung Einer- und Zehnerminuten

39 - 43

weiß

Zehnerminuten

44 - 45

gelb

Trennung von Stundenzählung (unterstützt vom roten Funkfeuer)

46 - 54

weiß

Einerstunden

55

gelb

Trennung Einer- und Zehnerstunden

56 - 57

weiß

Zehnerstunden

58 - 62

gelb

ohne Funktion

 

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Der Kö-Bogen

 

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Er ist mehr als nur ein Objekt - kennzeichnend für den Kö-Bogen ist die prägnante Fassade aus Glas und weißem Naturstein, die zur Nord- und Westseite hin mit diagonalen Schnitten, den sogenannten „Cuts“ aufgebrochen wird. Mit seiner besonderen Fassadentechnik spricht der Kö-Bogen, mit den schwebenden Gärten der Königsallee, seine eigene Sprache.

 

Der Architekt - Daniel Libeskind

daniel libeskind architekt

Daniel Libeskind, B.Arch. M.A. BDA AIA, ist ein internationaler Architekt und Designer. Seine Tätigkeit erstreckt sich weltweit von Museen und Konzerthallen über Kongresszentren, Universitäten, Hotels, Shopping Center und Wohnprojekte. Geboren in Lodz, Polen, im Jahre 1946, war Libeskind in jungen Jahren zunächst ein Musikvirtuose bevor er die Musik aufgab, um Architekt zu werden. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und weltberühmte Projekte designt, wie unter anderem das Jüdische Museum in Berlin, das Denver Art Museum, das Royal Ontario Museum in Toronto, das Militärhistorische Museum in Dresden, den Masterplan für den Ground Zero und vieles mehr. Daniel Libeskinds Engagement, den Geltungsbereich der Architektur weiter auszudehnen, wird durch sein tiefgreifendes Interesse und seine Mitwirkung in der Philosphie, Kunst, Literatur und Musik widergespiegelt. Fundamental für Libeskinds Philosophie ist die Vorstellung, dass Bauwerke aus der wahrnehmbaren menschlichen Energie erstellt werden, und dass sie den größeren kulturellen Kontext, in dem sie gebaut wurden, ansprechen. Daniel lehrt und doziert an Universitäten überall auf der Welt. Er lebt in New York City mit seiner Ehefrau und Geschäftspartnerin, Nina Libeskind.

 

Die Entwicklung des Kö-Bogen

Entstehung und nachhaltiges Investment in eine internationale Architekturikone. Der Kö-Bogen von Daniel Libeskind wurde von Beginn an als markantes und medial relevantes Leuchtturmprojekt gehandelt und sorgte für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die zuständigen Projektentwickler die developer Projektentwicklung GmbH, positionierten und betreuten den Kö-Bogen bis zum Verkauf an die Art Invest Real Estate, Köln/Düsseldorf, die die Immobilie 2014 in den Bestand übernommen hat. Die „die developer Projektentwicklung GmbH“ wurde im April 2008 von Geschäftsführer Stefan H. Mühling und Kurt Zech als Hauptgesellschafter der Zech Group GmbH, Bremen, gegründet. Alle Gebäude stehen für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands, konzeptionelle Stärke und zukunftsweisende Stadtentwicklung. Der Kö-Bogen hat hochwertige Architektur in einer nicht-reproduzierbaren 1A-Lage mit einer herausragenden Investitionsgelegenheit verbunden. Die Marktfähigkeit vom Projekt zum Produkt als absolutes Core-Objekt, wurde mit einem vorzeitigen Verkauf des Kö-Bogens, ein Jahr vor Fertigstellung, an die Art-Invest GmbH, bestätigt.

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Die Lage

Stararchitekt Daniel Libeskind aus New York schließt eine historische Lücke. Die Auszeichnung des Kö-Bogens in der Kategorie „Bestes Stadterneuerungsprojekt“ ist nicht nur Ausdruck architektonischer Qualität, sondern vor allem Bestätigung und Anerkennung der städtebaulichen Vision und Tatkraft, das Herz der Innenstadt in Düsseldorf umzugestalten und die Königsallee zu verlängern. Der Kö-Bogen ist dabei der erste Meilenstein für die weiteren Maßnahmen, mit denen zwischen Schauspielhaus, Dreischeibenhaus, Hofgarten und Johanneskirche eine neue, moderne Urbanität in die Mitte der Stadt gebracht wird.

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Stararchitekt Daniel Libeskind aus New York entwarf für das Areal des ehemaligen Jan-Wellem-Platzes das zweiteilige Gebäudeensemble, das auf dem 9.000 m² umfassenden Grundstück ca. 42.000 m² Geschossfläche misst: zwei 26 Meter hohe Gebäude (Haus Hofgarten und Haus Königsallee), die durch hochwertige Flagship-Stores internationaler Topmarken, einzigartige Storekonzepte und gastronomische Angebote belegt wurden. In den oberen Etagen entstehen moderne und hochfunktionale Büroräume.

 

GREEN BUILDING: LEED Zertifizierung Platin

Nachdem der Kö-Bogen im März 2014 mit dem renommierten MIPIM AWARD in der Kategorie „Best Urban Regeneration Project“ (dt.: Bestes Stadterneuerungsprojekt) ausgezeichnet wurde, erreicht er ein halbes Jahr später die angestrebte LEED Zertifizierung Platin. „Die Auszeichnung mit der LEED Zertifizierung Platin ist wirklich eine ganz besondere Anerkennung und eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Auf dieses Ziel haben wir hingearbeitet und freuen uns natürlich sehr, dass wir es erfüllen konnten“, so Stefan H. Mühling, Geschäftsführer der zuständigen Projektentwicklungsgesellschaft „die developer“.

 

Kö-Bogen mit MIPIM AWARD ausgezeichnet

170.000 Kubikmeter Baugrubenaushub, 36 beteiligte Ämter, 45 Planungsunternehmen, 60.000 Pläne und Protokolle, 10 Tonnen Papier – und 35.000 Tassen Kaffee, das sind nur einige Daten, die den Bau des Kö-Bogens charakterisieren. Und die Mühe hat sich gelohnt: im März 2014, ist der Kö-Bogen mit dem renommierten MIPIM AWARD in der Kategorie „Best Urban Regeneration Project“ (dt.: Bestes Stadterneuerungsprojekt) ausgezeichnet worden. Das von Stararchitekt Daniel Libeskind entworfene und von der Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft „die developer“ realisierte Gebäudeensemble hat überzeugt. Der Preis wurde anlässlich der MIPIM in Cannes vergeben und wird als „Oscar der Immobilienbranche“ bezeichnet.

 

Historie

Die Grundsteinlegung (17.6.2011) und das Richtfest (22.9.2012) waren große Ereignisse, die mit jeweils knapp 900 Gästen und ca. 120 Medienvertretern entsprechend eine gesellschaftliche Relevanz und großes Medienecho gefunden haben.

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Das Projekt ist am 28.11.2013 von der Stadt Düsseldorf abgenommen worden, trotz eines massiven Rückschlags durch Brandstiftung in einer fertig ausgebauten Fläche am 27.9.2013. Dennoch konnten viele Läden pünktlich bzw. zeitnah eröffnen: ein Beispiel hierfür ist das Fashion- und Lifestyle Unternehmen Breuninger, das mit der Eröffnung am 17. Oktober 2013, gleichzeitig die Tiefgarage mit ca. 650 Stellplätzen in Betrieb nahm.
Zum jetzigen Stand sind nur noch Restflächen für Büros verfügbar. Die größte Gewerbefläche von ca. 7000 m² mietet die Boston Consulting Group an. Düsseldorf wird einer der wichtigsten Standorte der international agierenden Beratungsgesellschaft sein, an dem rund 300 Mitarbeiter tätig sein werden.
Trotz Schäden durch den Brand kurz vor dem geplanten Grand Opening, konnten bis Ende des Jahres alle Mieteinheiten sukzessiv eröffnen. Das alles ist aufgrund des reibungslosen Bauablaufes in Budget und Zeitplan mit einer Bauzeit von nur drei Jahren möglich gewesen.

 

 

Schloss Benrath

 

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Museum für Europäische Gartenkunst

Im Rahmen der EUROGA 2002 plus wurde am 19. April 2002 das Museum für Europäische Gartenkunst im Ostflügel des Benrather Schlosses eröffnet. Es hat sich zur Aufgabe gesetzt, das in der Anlage Benrath idealtypische Zusammenspiel architektonischer und gartenkünstlerischer Vorstellungen sowie die Zusammenhänge von Schloss und Park zu verknüpfen und zu verdeutlichen.

Auf einer Ausstellungsfläche von ca. 2000 qm werden mit Skulpturen, Plastiken, Gemälden, Graphiken, Porzellan, bibliophilen Büchern, Modellen und modernen Medien Stile und Themen der Gartenkunst vorgestellt, die sich im Bautypus der maison de plaisance in Benrath bündeln. Der aufgeschlagene Fächer reicht von der Villenidee und den locus amoenus der Antike bis zur italienischen Renaissance, von der barocken Repräsentationsanlage bis zum Paradigmenwechsel des englischen Landschaftsgartens. In sieben Räumen zeigt das Museum Wechselausstellungen mit Kabinettausstellungen zu ausgewählten Themen aus der Geschichte der Garten und Präsentationen zu zeitgenössischen Konzeptionen.

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Corps de Logis

Das Corps de Logis ist der Mittelbau der dreiflügeligen Maison de Plaisance, die der Kurfürst Carl Theodor sich von seinem Garten- und Baudirektor Nicolas de Pigage errichten ließ. Im Jahr 1770 war der Bau fertig - ein Gesamtkunstwerk, das Architektur und Natur in einer übergreifenden Gestaltungsidee vereint, und das heute als eines der schönsten Gartenschlösser seiner Epoche gilt.

In den Ausstellungsräumen kann man in geführten Besichtigungen, die in regelmäßigen Abständen statt finden, nachvollziehen, wie dieser "Sommersitz im Grünen" genutzt wurde, um dem strengen höfischen Zeremoniell zu entfliehen. Regelmäßig werden Sonderführungen angeboten. Hier werden unter anderem die Themen: "Das Leben der Diener", "Höfische Tischsitten" oder "Die Jagd bei Hofe" ausführlich vertieft. Während diese Führungen mehr auf die Interessen von Erwachsenen zugeschnitten sind, gibt es auch Veranstaltungen, in denen Kindern vermittelt wird, wie man in früheren Zeiten lebte und arbeitete.

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Museum für Naturkunde

Bereits seit 1929 gibt es in Benrath das Naturkundliche Heimatmuseum im Westflügel, das nun den Namen "Museum für Naturkunde" trägt.

In seiner Schausammlung behandelt es schwerpunktmässig die Naturgeschichte der Niederrheinischen Bucht und des Niederbergischen Landes. Dabei geht es unter anderem um Themen wie die Veränderungen des Rheinlaufes im Lauf der Jahrhunderte, Rheinfischerei, Moor und Heide, Fauna und Flora der Region, die Bäume im Schlosspark oder das Neandertal. Besonders hervorzuheben ist die Benrather Vogeluhr mit dem Morgengesang der Brutvögel des Schlossparks zur elektronisch simulierten Morgendämmerung, ebenso ein lebendes Bienenvolk im Beobachtungsstock mit Bienentanzuhr. Darüber hinaus bietet die Ausstellung einen Streifzug durch die Erd- und Lebensgeschichte "vom Urknall bis zum Menschen". Ein Kleinplanetarium eröffnet die Möglichkeit, in die Sternenwelt einzutauchen.

Im "Grünen Klassenzimmer" können hier Schülerinnen und Schüler seit vielen Jahren Natur mit allen Sinnen erfahren.

Seit November 2002 hat das Museum die Schausammlung mit einem zusätzlichen Thema des regionalen Natur- und Umweltschutzes erweitert. Die Ausstellung "Flüsse und ihre Auen unter besonderer Berücksichtigung des Rheins" zeigt die Vielfalt dieser an Tier- und Pflanzenarten reichsten Lebensräume Mitteleuropas auf.

Regelmässig an jedem 1. Sonntag im Monat bietet das Museum um 11.00 Uhr eine öffentliche Führung an.

 

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Das Areal des Schlossparks umfaßt 612.000 Quadratmeter. Anläßlich der EUROGA 2002 plus wurden mehrere Partien des Parks liebevoll und umfassend restauriert, so daß der Besucher nicht nur im Lust- und Jagdgarten "lustwandeln" kann wie einst im 18. Jahrhundert, sondern sich nun auch im ehemaligen Küchengarten, dem "Potager" darüber informieren kann, wie die Küche des Schlosses mit Kräutern und frischen Gemüsen beliefert wurde. Der wiederhergestellte Schlossgarten hinter der "Orangerie", dem stehengelassenen Bauteil des Alten Wasserschlosses, vermittelt ein anschauliches Bild der Gestaltungen von Burg- und Schlossgärten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Teile des Parks, die im Museum für Europäische Gartenkunst mit Exponaten und Texten erläutert werden, kann man in ihrem "natürlichen Umfeld" mit allen Sinnen erleben. Kombinierte Führungen durch Corps de Logis und Park sowie durch das Museum für Europäische Gartenkunst und den Park eröffnen dem interessierten Besucher Einblicke in Theorie und Praxis einer Kunst, die seit der Antike in Europa gepflegt wird - der Gartenkunst. Auch für den Park gilt das Motto des Museum für Europäische Gartenkunst, das dem indischen Poeten und Philosophen Rabindranath Tagore folgt:

"Narren hasten,
Kluge warten,
Weise gehen in den Garten."

 

 

Landtag NRW

 

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Unter dem Arbeitstitel „Landtag am Rhein“ wurde 1983 ein Bauwettbewerb bundesweit ausgeschrieben, an dem sich 58 Büros beteiligten. Nach den Plänen von Eller, Maier, Walter und Partner wurde im Bereich des Berger Hafens ein imposanter Rundbau errichtet, der signifikant für die Düsseldorfer Rheinfront ist. Besonders interessant wirkt das Gebäude bei einem Blick vom benachbarten Rheinturm. Der Landtag beherbergt neben den Sitzungssälen auch die Büros der Landtagsfraktionen.

 

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MedienHafen - Ort der Moderne

 

Der einstige Rheinhafen hat in den letzten zwei Jahrzehnten einen drastischen Wandel erlebt: Wo früher Silos und Lagerhallen die Skyline des Hafengebiets prägten, stehen heute von national und international renommierten Architekten erbaute Gebäudekomplexe. Der MedienHafen beherbergt rund 800 Unternehmen vor allem aus Medien und Kommunikation, Mode und Architektur sowie Kunst und Kultur. Seinen besonderen Charme verdankt der Hafen der Mischung aus "neu und alt": Die alten Kaimauern, Treppenanlagen und die Gleisanlagen der alten Ladestraße sind noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.

Wenn Sie sich über das "Who is who" der Architekturszene informieren möchten, bauliche Trends hautnah erleben wollen oder sich für modern gestaltete Gebäude interessieren, sind Sie im Hafen genau richtig. Internationale Architekturgrößen wie Steven Holl, David Chipperfield oder Frank O. Gehry sind hier ebenso vertreten wie führende regionale Architekten. Wer sich einen Überblick über die einzelnen Gebäude und ihre Besonderheiten verschaffen will, schaut am besten in den Lageplan.

Bei einem Rundgang lässt sich der beeindruckende Gegensatz von moderner Baukunst und denkmalgeschützten Gebäuden am besten erleben. Es gibt geführte Touren zu verschiedenen Themen; das Medienbüro stellt die Besichtigung nach individueller Vereinbarung zusammen. In der Schifffahrtssaison von April bis Oktober können Sie eine Stadtrundfahrt mit einem Ausflug in den Medienhafen verbinden.

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Gehry-Bauten

Eigentlich sollte heutzutage ein ganz anderer Gebäuekomplex an der Stromstraße, auf dem Gelände des alten Zollhofes, stehen. Aus einem 1990 initiierten Wettbewerb war nämlich die Londoner Architektin Zaha Hadid hervorgegangen, die ein schmales, lang gezogenes Gebäude entworfen hatte. Der Entwurf wurde bis zur Baureife ausgearbeitet – bis in letzter Sekunde die Notbremse gezogen wurde. Das "Warum?" ist bis heute nicht ganz geklärt.
"Die Zeit" schreibt in einem Dossier: "Sie sei gescheitert zwischen künstlerischen Ansprüchen und wirtschaftlichen Zwängen, sagen ihre Kritiker. Zaha Hadid sagt, ihr Auftraggeber, der Werbechef Thomas Rempen, 'hatte ein Problem mit mir'. Thomas Rempen sagt, er 'hatte überhaupt keine Probleme mit ihr'."

Die Stadt Düsseldorf schreibt auf der eigenen Homepage: "Mit der Zeit überwogen Verwertbarkeitsprobleme bei der Realisierung des Projekts, die letztendlich zur Aufgabe führten."

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Ab 1994 plante der kanadisch-amerikanische Architekt Frank O. Gehry. Heraus kamen drei kontrastreich gestaltete Gebäudeteile, die wie eine riesige Skulptur wirken. Egal, wie lange man die drei Gebäude auch betrachtet: Eine Symmetrie wird man nicht finden. Dafür fallen auf den ersten Blick die aus den Fassaden hervorspringenden Fenster auf – Sonderanfertigungen natürlich. Auffällig auch die äußerst unterschiedliche Fassadengestaltung: Strahlend weißer Putz trifft auf Backsteine und beides spiegelt sich in der Fassade des mittleren Gebäudekomplexes.

Insgesamt verfügen die 1998 bzw. 1999 fertig gestellten Gehry-Bauten über 18.000 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche, die von verschiedenen Firmen genutzt werden.

 

Colorium 

Das vom Briten William Alsop geplante und 2001 fertig gestellte "Colorium" ist mit 62 Metern das derzeit höchste Gebäude im Medienhafen. Dem - im Rohbau noch recht unspektakulären - 17-geschossige Stahlbeton-Turm an der Speditionstraße wurde eine aus über 2200 farbig bedruckten Glaspaneelen bestehende Fassade vorgehängt. Dabei wechseln sich vollflächig gefärbte Flächen mit differenzierten Mustern aus bis zu vier Farben ab.

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Wer das Colorium betritt, ist überrascht, wie transparent die Fassade von innen wirkt. Die lichtdurchflutete Atmosphäre wissen die Mitarbeiter in verschiedenen Büros auf insgesamt 7.950 Quadratmetern Bürofläche zu schätzen. Ein weiterer Farbtupfer ist das markante rote Technikgeschoss, welches mehrere Meter in Richtung Hafenbecken "übersteht".

 

Roggendorf-Haus - neue Heimat der "Flossis"

Farbenfroh geht es auch einige Häuser weiter, an der Speditionstraße 15a, zu. An dem bis 2001 kernsanierten Speicher (nach einem Entwurf von Norbert Winkels) haben die "Flossis" ihre neue Heimat gefunden. Und auch das benachbarte Gebäude hat einige Flossi-Farbtupfer abbekommen.

1998, anlässlich der Eröffnung des Deutschen Kunststoff-Museums im NRW-Forum am Rhein und der Ausstellung "Kunst und Kunststoff", hatten die von der Künstlerin Rosalie entworfen Kletterer ihren ersten großen Auftritt in Düsseldorf. Die gelben, grünen, roten und blauen Figuren krabbelten auf die Fassade des NRW-Forums Kultur und Wirtschaft und hangelten sich bis zum Dach empor – bis der Denkmalschutz den Krabbelausflug - zunächst - beendete.

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Aber so leicht lassen sich Flossis natürlich nicht unterkriegen; und die Düsseldorfer, die die bunten Gesellen in ihr Herz geschlossen hatten, auch nicht. Im März 2002 durften die Flossis, von der Unternehmensgruppe Klüh als Schenkung für die Stadt erworben, den Medienhafen erobern. 24 Figuren sind dort am Roggendorf-Speicher heimisch geworden. Fünf weitere klettern am Nachbargebäude. Die Installation der bis zu 4,2 Meter hohen und 2,5 Meter breiten Skulpturen umfasst damit ein Gesamtensemble von 29 Figuren, die sich über eine Fassadenfläche von rund 800 Quadratmeter verteilen. Jede der Figuren ist ein Unikat, differenziert in unterschiedlicher Haltung und formaler Gestaltung.

 

Port Event Center mit Wolkenbügel

Eines der ungewöhnlichsten Gebäude im Düsseldorfer Medienhafe befindet sich "Am Handelshafen 4" und wurde 2002 nach einem Entwurf des Kölners Norbert Wansleben fertig gestellt. "Die städtebauliche Aufgabe für diesen Bereich war, einen Abschluss des Hafenbeckens als Pendant zum nördlich gelegenen Fernsehturm zu entwickeln. Gleichzeitig hat der Bereich am südlichen Ende des Handelshafens die Aufgabe, zwischen westlicher und östlicher Hafenseite zu vermitteln und eine Überleitung herzustellen", so die Düsseldorfer Städteplaner. Um dies zu bewerkstelligen, wurden ein 16-geschossiges Hochhaus (DOCK) und der so genannte Wolkenriegel, der quer über ein denkmalgeschütztes Hafengebäude führt, gebaut. Der Name "Wolkenbügel" ist an die Bauten des russischen Architekten El Lissitzki (1890 - 1941) angelehnt, der damals eine Antithese zu amerikanischen Wolkenkratzern schaffen wollte. In diesem Komplex ist übrigens auch der Club 3001 angesiedelt.

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Stadttor

"Auf dem Weg zum Wahrzeichen." So haben die Herausgeber eine Image-Broschüre über das "Stadttor" betitelt. Da Düsseldorf bereits über einige markante Wahrzeichen verfügt, ist der Weg dahin sicherlich nicht einfach, aber es könnte durchaus klappen, denn das am Rand des Medienhafens gelegene, 80 Meter hohe, Gebäude ist erstens von vielen Orten gut zu sehen, ist einmalig und ein beliebtes Fotomotiv obendrein. Das Düsseldorfer Stadttor wurde von  Karl-Heinz Petzinka (Architekturbüro Petzinka, Pink und Partner) zwischen Dezember 1995 und Mai 1998 errichtet. 30.000 Quadratmeter Glas wurden verbaut. Insgesamt stehen im Stadttor ca. 27.000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung, rund 1000 Menschen arbeiten derzeit dort.  Zwei Torsäulen mit 16 Geschossen tragen drei Attikageschosse die ein 75 Meter hohes Tor bilden. Die von den Torsäulen und Attikageschossen gebildete Halle ist verglast und mit einer Höhe von 56 Metern die höchste Europas. Bei der internationalen Immobilienmesse "MIPIM" (Marche International des Professionnels de l`Immobilier) in Cannes wurde das Stadttor von einer internationalen Jury als bestes Objekt des Jahres 1998 ausgezeichnet.

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Das Gebäude sieht nicht nur wie ein Tor aus, sondern markiert als Torfunktion auch den Übergang vom Medienhafen in das Regierungsviertel. Das "Stadttor" ist unter anderem Dienstsitz des Ministerpräsidenten und seiner Staatskanzlei.

 

 

Die Altstadt

 

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Aus der Altstadt ist Düsseldorf gewachsen, und sie ist bis heute das Herz der Landeshauptstadt geblieben. Wer nach Düsseldorf kommt, landet sehr bald in diesem kaum einen halben Quadratkilometer großen Viertel mit den engen Gassen und den vielen Lokalen. Für Besucher ist die Altstadt ein Magnet, der sie immer wieder in ihren Bann zieht. Zwischen Rhein und Heinrich-Heine-Allee gibt es mehr als 200 Restaurants und Gaststätten. Da ist alles vertreten - vom französischen Feinschmeckerlokal bis zum Muschelhaus, vom koreanischen bis zum arabischen Restaurant. Und niemand braucht zu dürsten. Schließlich ist die Altstadt die Heimat des Altbiers. Nirgendwo schmeckt das nach alten Rezepten obergärig gebraute Bier so gut wie an der "längsten Theke der Welt".

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Die Altstadt gilt als der geselligste Platz in Düsseldorf. Da geht Kommunikation vor Konsum, ihre Atmosphäre wirkt beruhigend, besänftigend, aber nie einschläfernd. Die Zeit spielt keine Rolle, vor allem abends, wenn man von Lokal zu Lokal zieht, einer Jazz-Band zuhört oder nach den letzten Disco-Hits tanzt.

Freilich: Nicht nur in den Abend- und Nachtstunden, auch tagsüber ist die Altstadt lebendig. Geschäfte, Shops und Boutiquen, wie in der für Fußgänger reservierten Flingerstraße, laden zum Einkaufsbummel ein.

Mehr als 700 Jahre alt ist Düsseldorf, 1288 erhielt es die Stadtrechte. Damals gab es nur eine Straße, ein paar Häuser und eine Kirche, die Lambertuskirche. Die kleinstädtische Atmosphäre hat sich rund um die gotische Hallenkirche mit dem schiefen Turm bestens erhalten. Ein paar Schritte nur vom Trubel weg, an der Düssel vorbei, die hier in den Rhein mündet, und man steht auf dem Stiftsplatz. Von hier aus entwickelte sich Düsseldorf zunächst langsam, dann, als die Stadt vor 600 Jahren zur Residenz des Herzogtums Berg wurde, rascher. Die Herzöge errichteten an der Düsselmündung ein Schloss. Der Turm am Burgplatz, der das Schifffahrtmuseum beherbergt, ist der letzte Rest des Schlosses, das 1872 einen Brand zum Opfer fiel.

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Die Stadt wuchs, die Bürger bauten sich ein angemessenes Rathaus. Dieser Backsteinbau von 1573 beherrscht auch heute noch den Markt-platz. In diesem Haus befinden sich die Repräsentationsräume der Stadt, haben Oberbürgermeister und Bürgermeister ihre Diensträume. Dort tagen das Stadtparlament und seine Ausschüsse. Hinter dem Rücken von Jan Wellem, dem viel gerühmten Landesherrn des 17. Jahrhunderts, der sich mit dem von Gabriel Grupello 1711 geschaffenen großen Reiterstandbild zu Lebzeiten selbst ein Denkmal setzte, wird die Stadt geführt. Wer mit aufmerksamem Blick durch die Altstadt geht, findet viele Beispiele vorbildlicher Denkmalpflege. Hier wird das historische Erbe bewahrt, das Krieg, Vernichtung und eine manchmal bedenkenlose Stadtplanung übrig ließen. Einmalige Bauten sind darunter, wie die zweischiffige gotische Kreuzherrenkirche (1443) an der Ratinger Straße, die spätbarocke Andreaskirche (1628) oder die barocke Max-Kirche (1628) an der Nahtstelle zwischen der trubelvollen Altstadt und der mehr kulturell geprägten Karlstadt.

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Man sollte sich Zeit nehmen und auf Entdeckungsbummel gehen. Die 200 Jahre alte Karlstadt hat viel zu bieten. Ein Stadtbild aus einem Guss, Straßen rechtwinkelig, klassizistisch auch manche Fassade. In diesem Stadtviertel zwischen Altstadt und Regierungsviertel wird noch gewohnt. Auch Kultur ist hier zuhause. Hetjens-Museum/Deutsches Keramikmuseum im restaurierten Palais Nesselrode an der Schulstraße, nebenan das Filmmuseum und der Erweiterungsbau des Hetjens-Museum, das Stadtmuseum im restaurierten Palais Spee an der Bäckerstraße und im postmodernen Neubau an der Berger Allee, das international bekannte Heinrich-Heine-Institut in einem restaurierten Bürgerhaus an der Bilker Straße und das städtische Kulturzentrum Palais Wittgenstein mit dem Düsseldorfer Marionetten-Theater an derselben Straße sind Besuche wert. In kleinen Läden und in Hinterhöfen sind Künstler zuhause. Und in der Bastionstraße hat sich der Antiquitäten- und Kunstgewerbehandel konzentriert.

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Diese "andere Altstadt" hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt, als im Zeichen der Nostalgie plötzlich Kopfsteinpflaster und Gaslaternen, kleine Häuser und gemütliche Hinterhöfe wieder "in" waren. Seitdem hat sich die Einschätzung der Historie gründlich gewandelt, nicht nur in Düsseldorf. So ist der Bereich nördlich der "längsten Theke", hinter der Basilika St. Lambertus bis hin zur 100 Jahre alten Kunstakademie an der Auffahrt zur Oberkasseler Rheinbrücke, weitgehend saniert.

Wer hätte je die Besucher gezählt, die durch die Altstadt, die Karlstadt oder die nördliche Altstadt ziehen? An manchen Abenden, im Sommer oder während der großen Messen, ist kein Durchkommen. Da kann es kaum noch internationaler zugehen.

Am Rand der Altstadt lockt die nach dem U-Bahn-Bau neu gestaltete Heinrich-Heine-Allee. In direkter Nachbarschaft, am Grabbeplatz, steht die Kunstsammlung NRW, Ausstellungsplatz für die Malerei des 20. Jahrhunderts. Diese Galerie rundet die Palette der großen Kultureinrichtungen am Rande der Altstadt ab: Opernhaus (Heinrich-Heine-Allee), Kunsthalle (Grabbeplatz), Kunstakademie, Tonhalle und Ehrenhof sind wesentliche Bestandteile der Düsseldorfer Kunstachse. Einen literarischen Akzent setzt das Heine-Geburtshaus an der Bolkerstraße 53, dessen Herzstück neben einem Café und einer Literaturhandlung der aufwendig renovierte Veranstaltungsraum für Lesungen ist.

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Eine ganz wesentliche Änderung erfuhr das direkte Umfeld der Altstadt bereits Ende 1993: Die von täglich bis zu 55.000 Kraftfahrzeugen belastete Rheinuferstraße wurde in einen Tunnel verlegt. Die bisherige Trennung zwischen Stadt und Fluss wurde damit aufgehoben. Über die Grünzone auf dem Dach des Tunnels, die sich entlang des gesamten innerstädtischen Rheinverlaufes erstreckt, öffnen sich Stadt und Altstadt wieder zum Rhein. Mit der Verwirklichung dieses Projektes wurde ein neues Kapitel der Stadtgestaltung für das Herz der Stadt Düsseldorf aufgeschlagen.

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Altstadt - das bleibt eine Mischung, die nur schwer zu beschreiben ist. Da wechseln Lokale, Geschmacksrichtungen und Trends, da wird renoviert und restauriert. Beständig ist der stete Wandel, der immer wieder Neues hervorbringt. Beständig auch die Atmosphäre mit einem Hauch von Nostalgie, aber quicklebendig. Sich ihrem Bann zu entziehen, wird kaum jemand gelingen.

 

Markus Tollmann

Kunst fängt da an, wo die anderen aufhören.

www.markus-tollmann.de

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