Englands Modeikonen - Paul Smith

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Als „Classic with a twist“ bezeichnet Paul Smith selbst seinen Stil, denn er macht klassische britische Mode mit leichter Exzentrik und Witz. Neben floralen Prints sind Streifen charakteristisch für seine Designs.

„Classic with a twist“, so bezeichnet Paul Smith selbst seinen Stil, denn er macht klassische britische Mode mit Exzentrik und Witz. Er verwendet auffällige Farben und kombiniert überraschende Materialien mit traditionellen britischen Stoffen wie zum Beispiel Tweed. Seine individuelle und dennoch tragbare Kleidung zeichnen Pastellfarben und Muster aus, vor allem Streifen, aber auch Blumenprints und das Prince-of-Wales-Karo.

Besonders in seinen Sommerkollektionen schöpft er aus den reichen Formen und Farben der Botanik und bedruckt vom luftigen Sommerkleidchen bis hin zum Männeranzug die Stoffe mit Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Narzissen, Rosen oder Hortensien. Zeitweise kommt man sich auf seinen Schauen vor wie auf einer Gartenschau.

 

Beiname „Herr der Streifen“

Neben den floralen Prints verbindet man Quer- und Längsstreifen unweigerlich mit Paul Smith. Das brachte ihm den Beinamen „Herr der Streifen“ ein. Er zeigt zwar auch gerne unifarbene Entwürfe, aber es ist für ihn kein Tabu, Streifen- mit Blumendrucken zu kombinieren.

Trotz wilder Farb- und Mustermischungen fehlt seinen Entwürfen nie die Eleganz, um darin „absolutely sophisticated“ gekleidet zu sein. Das gelingt ihm vor allem wegen den klassischen Formen, wie dem englischen Herrenanzug, die Smith in seinen Entwürfen verarbeitet und neu interpretiert. Er verpasst den traditionellen Formen einen modernen Zuschnitt, also eine schmale Silhouette, die vor allem seine Männerkollektionen prägt. Deshalb erinnern seine Anzüge auch teilweise an die typischen schmal geschnittenen Sakkos der sechziger Jahre.

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Erstes Geschäft mit ein paar hundert Pfund eröffnet

Dabei hatte der 1946 in Nottingham geborene Smith eigentlich mit Mode gar nichts am Hut. Im Alter von 17 Jahren wollte er Rad-Profi werden, bis ihn ein schwerer Unfall für fast sechs Monate ans Krankenbett fesselte. Als er nach seinem Krankenhausaufenthalt entlassen wurde, kam er Ende der sechziger Jahre zum ersten Mal mit den Werken von Andy Warhol, Oskar Kokoschka und David Bailey in Berührung, hörte die Rolling Stones und Miles Davis. Da stand für ihn fest, dass er ein Teil dieser kreativen Welt sein wollte. Mit 18 Jahren begann er, in einem Bekleidungsgeschäft in Nottingham zu arbeiten. So entdeckte er sein Interesse für Mode, und eins fügte sich zum anderen.

Mit ein paar hundert Pfund und der Ermutigung seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau Pauline Denyer eröffnet er schließlich 1970 einen kleinen Shop in Nottingham. Nebenbei besuchte er Abendkurse für Schnittzeichnen und Schneiderei und konnte mit der Unterstützung von Pauline, selbst Absolventin des Royal College of Art, bald seine Visionen in Kreationen umzusetzen, wobei er langsam einen eigenen Stil entwickelte. Da er sich zu Beginn noch keine Angestellten leisten konnte, stand er selbst im Laden und verkaufte dort seine eigenen Entwürfe. Aus Geldmangel konnte er nur an Freitagen und Samstagen öffnen. Inzwischen macht sein Unternehmen Umsätze von 233 Millionen Pfund pro Jahr.

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Inzwischen mehr als 230 Läden weltweit

1976, nur sechs Jahre nach der Eröffnung seines Ladens, zeigte er seine erste Männerkollektion auf den Pariser Laufstegen unter dem Markennamen Paul Smith. 1993 folgte im Oktober seine erste Frauenkollektion für Frühjahr/Sommer 1994. Heute umfasst das Modeimperium Paul Smith mehr als 230 Geschäfte weltweit, davon 200 allein in Japan. Damit ist er dort der meistverkaufte europäische Designer. Seine Linien umfassen zwölf verschiedene Kollektionen, unter anderem Jeans, Accessoires, Schuhe, Parfums, Uhren und sogar Möbel.

Im Mai 1998 eröffnete er in Notting Hills Kensington Park Road ein Geschäft, das unter der Idee „Shop-in-a-House“ stand. Damit hat er sich einen Traum erfüllt, denn er mag es nicht, wenn alle Designershops gleich aussehen und in den üblichen Straßen wie Madison Avenue, Bond Street oder Avenue Montaigne zu finden sind. Ihm ist vor allem der persönliche Kontakt zu seinen Kunden wichtig. In der Kensington Park Road 122 steht er deshalb manchmal sogar selbst noch im Laden, wie damals im Jahr 1970.

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Markus Tollmann

Kunst fängt da an, wo die anderen aufhören.

www.markus-tollmann.de

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